Wie alles begann
1721
MICHAEL KASTENHOFER und seine Frau MARIA erwarben das Halblehen in Jetzelsdorf mit 11 1/2 Gwandten = 8,27 ha (1/4 Gwandten = 0,18 ha) 1 Tagmahdwiese = was an einen Tag gemäht werden konnte = eventuell 1 Joch ¼ Hausweingarten um 30 Xr (Kreuzer = Silbergeld) abzuführen zu Michaeli.
Sohn: Franz Kastenhofer
1754
FRANZ KASTENHOFER heiratet Theresia, welche später Witwe wurde
1777
THERESIA KASTENHOFER heiratet in zweiter Ehe JOSEF RACK
Kinder: Josef Rack jun., Lorenz Rack
1803
RACK JOSEF jun übernimmt den Betrieb und heiratet Theresia
1824
Rack Josef jun. stirbt und seine Frau Theresia erbt das ½ Lehen, Rack Lorenz kaufte die andere Hälfte des Lehens
1825
THERESIA RACK, die Witwe heiratet JOHANN BAUER aus Hadres, der von nun als Namensgeber für das Weingut bestimmend wird.
1862
Sohn JOSEF BAUER heiratet Anna STAGL und versetzt den Großteil des Betriebes beim Kartenspiel.
1866
Anna stirbt an Cholera
1901
Leopold Bauer Sohn heiratet Maria Kellner, deren Mutter die Schwägerin des Malers Franz von Zülow war.
1918
Vater Leopold und seine Schwester Eleonore und die Söhne Leopold jun. und Franz starben an der Spanischen Grippe
Kinder: Karl geb, 1903, Johann, Maria, Eleonore
1936
Der Sohn KARL BAUER übernimmt den Betrieb und heiratet Maria Binder
Kinder: Karl jun. (1937)(Ausbildung zum Kaufmann), Alfred (1938), Marianne (1942)
Karl war ein leidenschaftlicher Weinbauer und Witze-Erzähler. Die Weingartenfläche war jedoch zu klein, um eine Jungfamilie zu ernähren. Somit begann er eine Schrotmühle und den Handel mit Landesprodukten.
1945
In den letzten Kriegstagen wurde das Wirtschaftshaus in Jetztelsdorf 34 durch je eine Brand- und eine Splitterbombe komplett zerstört. Die Tochter Marianne lag im Gitterbett und überlebt bedeckt durch 1 m Schutt.
Durch die Bombe am Kriegsende wurden leider sämtliche Dokumente aus der Zeit vor 1945 zerstört. Die Informationen über die Zeit haben wir aus der Haugsdorfer Chronik und mündlichen Überlieferungen aus der Familie.
Neustart nach den Kriegswirren
1946/47
Karl kam aus der Kriegsgefangenschaft aus Italien zurück und baute den Wirtschaftshof neu auf. Aus seiner Zeit der Gefangenschaft sind uns noch Bleistift- od. Tuschezeichnungen, Schnitzereien und Baumrindenmännchen erhalten.
1950
Anschaffung des ersten Traktors mit Eisenrändern. Karl Bauer ist damit nie gefahren, jedoch sein Sohn Karl jun. bereits mit 12 Jahren.
1960
Kauf des 1. Mähdrescher
1962
Karl Bauer, der Hoferbe heiratet Maria Wurst
1963
Flaschenweine wurden gefüllt
Kinder: Gabriele, 1963, Norbert, 1965
1972
Hofübergabe an KARL BAUER
Im Herzen bleib Karl immer ein Bauer und er wollte einen modernen landwirtschaftlichen Betrieb aufbauen. Seine Chance und auch sein Meisterstück hatte er bei der anstehenden Grundstückskommassierung. Die geerbten 7 ha Weingärten bleiben dem Vater zu Liebe bestehen. 90 % Rotwein wird gekeltert mit der Sorte Blauer Portugieser, Blaufränkisch und ein kleiner Teil Grün Muskateller.
Die Landwirtschaft wurde auf 68 ha ausgebaut wovon 100 Kauf- bzw. 200 Tauschverträge zeugen. Der technische Fortschritt bezüglich Maschinen faszinierte und fesselte ihn bis in seine letzten Lebensjahre. Der Mähdrescher wurde seine Lieblingsmaschine wurde und es blieb nicht nur bei einem. Nein, um den Fortschritt gerecht zu werden wurden es im Laufe der Zeit insgesamt 6 Stück.
Maria brachte sich ebenfalls mit Ihrem Wissen im Betrieb ein. In Ihrer Heimatstadt Schrattenthal war die Vermarktung der Eigenbauweine seit den 60iger Jahren besonders populär. Daher nahm sie sich der Weinvermarktung an.
1976
Neubau des Weinkellers in der Jetzelsdorfer Trift, wobei beide Großväter der Meinung waren, besser die Hälfte zu zuschütten, da dies sowieso niemand brauchen wird.
1979/80
Neubau einer Maschinenhalle auf dem Grundstück Kastenlehen, wo heute das Weingut in Jetzelsdorf 180 steht.
1980-85
Der Hoferbe Norbert entschließt sich, die Weinbauschule in Klosterneuburg zu besuchen.
1982
Anschaffung einer halbautomatischen Flaschenwasch- und Füllanlage von der Firma KLINGER-FIMA
1983
Österreichischer SALONSIEGER mit Blauer Portugieser.
Hier schlug der unermüdliche Perfektionismus von Karl durch.
Mehr als Grüner Veltliner...
1985
NORBERT BAUER übernimmt das Weingut
Österreichischer Weinskandal und erfolgreicher Schulabschluss von Norbert. Die Umbruchstimmung im Weinbau war spürbar und so entschloss sich Norbert das erworbene Schulwissen ohne Verzögerung mit „Learning by Doing“ in die Tat umzusetzen. Daher kein Studium und keine Auslandpraktiken. Ohne Geld, jedoch voll mit Visionen kaufte sich Norbert seine ersten Weingärten mit anderen Sorten, um das Sortiment zu ergänzen.
1989
Bundessieger mit Weißburgunder 1988 aus den eigen Weingärten
1992
Norbert heiratet Gisela Höller aus Parisdorf
5 Kinder:
Dorothea, geb. 1993
Wilfried, geb. 1994
Magdalena, geb. 1995
Leonhard, geb. 2000
Laurenz, geb. 2005
1992
Falstaff Rotweinpreisträger 1992 mit Zweigelt Reserve Ried Haidberg 1990
1993/1994
Österreichischer Weinsalon mit Sankt Laurent 1991 und Rotweincuvée Matthias Corvinus 1990
Bestätigung für die langjährige Haugsdorfer Rotweintraditon
1998
Kellerstöckl & Schatzweingärten am Hutberg mit Apothekerl wird erworben
1994-2000
Errichtung des neuen Betriebsstandortes in Jetzelsdorf 180
Weingut, Gästezimmer und Wohnhaus
2005
1. Genießerzimmer in Niederösterreich
2021
Der Betrieb erhält das Gütesiegel NACHHALTIG AUSTRIA
1986-bis heute
Stetige Erweiterung der Betriebsflächen
90 ha Weingärten / 140 ha Landwirtschaft
Heute werden in 15 Katastralgemeinden auf über 100 Einzellagen Weine produziert. Die Rotweinfläche hat sich kaum verändert, die Weißweinfläche stieg massiv an. Heute erzeugen wir auf unseren Flächen 35% Rotwein und 65% Weißwein. Mit Willy Bauer änderte sich auch der Weinstil. Während Norbert auf die kräftigen Rotwein setzte, werden nun auch vermehrt moderne, fruchtige Weißweine gekeltert.
Im Herbst 2021 wollten wir unser 300 Jahre Jubiläum feiern. Aber es sollte anders kommen und Covid19 machte uns einen Strich durch die Rechnung.
300 + 1 Jahr Weingut Norbert Bauer
Am 18. Juni 2022 war es dann endlich soweit und wir feiert vor unserem historischen Keller – dem Herzstück des Weinguts – 300 + 1 Jahr Weingut Norbert Bauer.
Die Laudatio von Franz Froschauer, der gekonnt charmant durch den Tag moderierte, ist hier nach zu lesen!
Gerne denken wir an diesen wunderschönen Tag mit unseren Gästen zurück!